Es ist fast nicht zu glauben, aber die Schlüssel für das Haus Lindenweg 17 sind am 1. November übergeben worden! Zur Schlüsselübergabe beging eine kleine Gruppe von uns das Haus erneut, diesmal mit einem anderen Blick und einem anderen Gefühl. Wir übernehmen das Gebäude, den Garten, den Platz - wir nehmen es in Besitz.
Ulrich berichtete im Mitgliedertreffen vergangenen Dienstag, dass er bei der Übergabe nur gestrahlt habe - und es war ihm immer noch anzumerken. Seit dem Jahr 2017 sind wir engagiert, einen Platz nah am Johanneshof zu finden, auf dem Sangha-Mitglieder unabhängig wohnen und verbunden mit dem Kloster praktizieren können. Neun Objekte hat Ulrich im Laufe dieser fünf Jahre angeschaut, die sich aus den verschiedensten Gründen als nicht realisierbar herausstellten. Und dann tauchte im Frühsommer das Angebot Haus Lindenweg auf, das in vielerlei Hinsicht als perfekt erschien. Und nun ist es tatsächlich realisiert worden!
Am Nachmittag vom 01.11.22 ist es soweit und Alan zieht ein – und verbringt die erste Nacht in einem großen, leeren Haus. Er beschreibt seine Erfahrung als Bardo – ein Zwischenzustand und Übergang - ein bisschen unheimlich, unbekannt - vollkommen unwissend, was kommen wird. Bereits am nächsten Tag bezog Mahakavi für eine Woche ein Zimmer, ein paar Tage später folgen weitere aus der Gruppe – das Haus wird belebt und füllt sich. Die einen kommen mit einem Anhänger voll Möbeln, die anderen mit einer Tasche zum Übernachten – denn vor allem mussten wir die letzten Fuhren Holz für den Winter empfangen und stapeln.
Am späten Nachmittag des 06.11. ist alles getan. Wir sitzen auf der Ofenbank in wohliger Wärme – nur zwei Parteien fehlen – und stoßen an auf unser gemeinsames neues Haus, dieses Abenteuer. Es fühlt sich gut an – eine Mischung aus Staunen, Begeisterung, Wohlgefühl und vielen Fragen. Einer unserer (leider) Abwesenden schickt uns Grüsse, die mich tief berühren: Auf viel Freude und ein gutes Geschick rund um dieses, wie ich finde, wunderbare Projekt. Mögen wir klug sein und stets zur Klugheit zurückkehren im Umgang miteinander und in der Entwicklung des neuen Platzes.
Dieser neue Platz: In die Räume eintreten, sie spüren, erste Schritte einer behutsamen `Bewohnung` vornehmen. In der Küche sitzen und Ideen fließen lassen. Das Potential fühlen, auszudrücken versuchen und Platz geben für viele Fragen und Bedenken. Es gibt viel zu be-denken. Und es fühlt sich aufregend an, in dieser Runde das Haus in Besitz zu nehmen und unser gegenseitiges Wohlwollen zu erleben. Ideen, diese Inbesitznahme kreativ zu strukturieren und zu gestalten, tauchen auf.
Am 08. November reise ich erneut an, um am Praxismonat teilzunehmen. Diesmal ziehe ich direkt in den Lindenweg ein und erforsche, wie sich meine Teilnahme von diesem Ort aus anfühlt. Die Entfernung zum Johanneshof ist ungefähr gleich wie die vom Hotzenhaus. Und durch den Garten bin ich unmittelbar beim Zendo. Es fühlt sich gut an.
Alan erzählt, viele Sangha-Besucher zum Tee empfangen zu haben, mit großer Freude. Die Hausbewohner haben Haus und Umgebung nach der Schlüsselübergabe angeschaut. Alle sagen, dass es sich gut anfühlt. Und dass der Geist vom Hotzenhaus in der Architektur spürbar sei. Wir freuen uns über die große Resonanz und das Interesse aus der Sangha an diesem `Grundstein` unserer größeren Vision vom Sangha-Dorf!
Wir trinken Tee, halten inne und nehmen diesen neuen Platz behutsam in Besitz.
Gunda Wolter für die Wohn-Projektgruppe Lindenweg 17
Ulrich Halstenbach, Geschäftsführer Dharma Sangha Immobilien GmbH